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Tropen

Farn
Foto: sh / traditura

Herausragende Merkmale der Tropen sind die über das gesamte Jahr nahezu gleichbleibende Tageslänge mit immer hohen Sonnenständen zur Mittagszeit und die jährlich wiederkehrende Regenzeit. Außerdem ist die Biodiversität in den Tropenregionen ausgeprägter als in allen anderen Klimazonen.1)

Die Tropen liegen zwischen dem nördlichen und südlichen Wendekreis der Erde und grenzen polwärts jeweils an die subtropischen Zonen an. Sie sind ganzjährig frostfrei bei einer Jahresmitteltemperatur von über 18° C.1)

Da die tropische Zone feuchte wie trockene Regionen enthält, teilen wir diese in vier für ihre Vegetation charakteristische Kategorien ein:

  • Feuchtheißer Regenwald
  • Feuchtsavannen
  • Trockensavannen und -wälder
  • Dornsavannen

Die beiden ersten werden auch immerfeuchte Tropen genannt, da in diesen Regionen ganzjährig hohe Temperaturen und Niederschläge zu beobachten sind. Trockensavannen und -wälder werden dagegen als wechselfeuchte Tropen bezeichnet, da sie deutliche Trocken- und Regenzeiten besitzen, während Dornsavannen zur Region der tropischen Trockengebiete gehören. 

 

Der feuchtheiße Regenwald ist durch die sehr hohen Jahresniederschläge immerfeucht bei nur um etwa 6° C schwankenden Jahresmitteltemperaturen zwischen 24° C und 28° C. Ausgeprägter sind die Unterschiede zwischen Tageshöchst- und nächtlicher Tiefsttemperatur, die bis zu 10° C betragen können (= Tageszeitenklima). Unterscheidbare Jahreszeiten mit Vegetationspausen fehlen weitgehend.2)

Neben diesem immerzu feuchtheißen Klima ist der Regenwald durch eine herausragende Vielzahl an Tier- und Pflanzenarten geprägt, von denen zahlreiche nur in diesem Gebiet vorkommen.2) Die jährliche Wachstumsdauer liegt bei 365 Tagen, so dass die natürliche Vegetation aus biomassereichem, hochwüchsigem und zwischen Boden und Baumkrone stockwerkartig strukturiertem, immergrünem tropischem Regenwald besteht.1) Häufig werden bis zu sechs unterschiedliche, ineinander übergehende Etagen beschrieben. Diese beherbergen die geschätzt bis zu 30 Millionen verschiedenen Tier- und Pflanzenarten aller Regenwälder der Erde. Die Etagen des Regenwaldes werden als Bodenschicht, Krautschicht, Strauchschicht, Schicht der niedrigen Bäume, Kronenschicht und Baumriesen bezeichnet.2)  

Säugetiere wie Elefanten, Primaten (z. B. Schimpanse und Orang Utan), Tiger und Panther sind im Regenwald nur durch eine kleine Artengruppe vertreten. Den weitaus größten Anteil bilden Gliederfüßer, also Insekten, Spinnentiere, Tausendfüßer und Krebstiere. Auch Reptilien wie Krokodile oder Schlangen, Fische in den Flüssen sowie zahlreiche auffällig und sehr farbig gefiederte Vögel wie Papageien und Paradiesvögel sind ebenfalls artenreich vertreten. 

Tropische Regenwälder machen heute noch ca. 8% der irdischen Landoberfläche aus, von denen noch über 30% unbesiedelt und in einem weitgehend unbeeinflussten natürlichen Zustand sind. Weniger als 20% können noch als naturnah und relativ gering beeinflusst angesehen werden.2) 

In den Regenwäldern lebt noch eine Vielzahl von indigenen Völkern, die eine eher isolierte Existenz führen und weitestgehend eigenständig vom Wald und seinen Produkten leben können. Als Jäger und Sammler bauen sie aber auch Obst und Gemüse im - den ökologischen und klimatischen Verhältnissen angepassten - Stockwerkanbau an. Neben größeren Gruppen wie den Pygmäen-Völkern in Zentralafrikas Regenwäldern oder der indigenen Volksgruppe der Yanomami im brasilianischen Amazonasgebiet gibt es auch einige noch unkontaktierte und nomadisch lebende Kleingruppen mit nur wenigen hundert Individuen.2)

 

Für Feuchtsavannen charakteristisch sind die hohen Jahresniederschlagsmengen und ganzjährigen Mitteltemperaturen zwischen 22° C und 28° C. Es gibt eine längere Regen- als Trockenzeit mit kurzen Übergängen, weshalb die natürliche Vegetation überwiegend aus niedrigen, regengrünen (= in der Trockenzeit laubabwerfenden) Wäldern und Hochgräsern wie z. B. dem bis zu 6 Meter hohen Elefantengras besteht. Im Vergleich zu den feuchtheißen Regenwäldern sind die Trockenzeiten in Feuchtsavannen durchschnittlich rund 2,5 Monate länger und die Vegetationsdauer mit über 300 Tagen um ca. 65 Tage kürzer.1)

Insgesamt bedeckt die Feuchtsavanne ca. 9,4% der festen Erdoberfläche und zählt zu den größten und quantitativ tierreichsten Gebieten der Erde nach dem tropischen Regenwald.3)

Typische Säugetierarten wie Löwen, Hyänen, Kängurus, Giraffen, Zebras, Erdmännchen, Gazellen und Antilopen, aber auch Elefanten, Büffel und Flusspferde haben in den Feuchtsavannen der Kontinente ihren Lebensraum. Zudem findet man in dieser Vegetationszone zahlreiche Spinnentiere und Insektenarten, wie z. B. Ameisen und Heuschrecken. Nennenswerte Vogelarten sind beispielsweise Geier und Strauße.

 

In den feuchten Tropengebieten spielen noch heute traditionelle Formen des Wanderfeldbaus, der Landwechselwirtschaft und des Gartenbaus eine Rolle. Aber insbesondere die Regenwälder sind Rückzugsräume für die letzten, isoliert und naturnah lebenden Völker der Erde. Die Vielfalt der indigenen Völker, Ethnien und Sprachen ist nirgendwo größer als in den Tropen.1)

 

Trockensavannen und -wälder sind ganzjährig warm mit sehr hohen Jahresmitteltemperaturen von 22°C bis 28° C. Sie haben kürzere Regen- als Trockenzeiten mit kurzen Übergängen, und mit unter 7 feuchten Monaten nur eine kurze jährliche Vegetationsperiode von rund 180 Tagen. Die potenzielle natürliche Vegetation besteht aus laubabwerfenden, regengrünen Trockenwäldern. Diese sind jedoch in vielen Regionen durch regelmäßige Waldbrände oder Verbiss sehr großflächig zu Trockensavannen mit niedrigen, regengrünen, weitstämmigen Bäumen (wie z. B. dem Affenbrotbaum) oder Baumgruppen mit einer geschlossenen Pflanzendecke aus maximal 80 cm hohen Trockengräsern degradiert.1) Wie im tropischen Regenwald und den Feuchtsavannen herrscht auch hier das Tageszeitenklima.2)

Die Trockensavannen bzw. Trockenwälder liegen zwischen den Feucht- und Dornensavannen und gehören zu den wechselfeuchten Tropen mit nur 4,5 - 7 regenreichen Monaten. Sie machen insgesamt nur ca. 3% der irdischen Landfläche aus. Zusammen mit den Feuchtsavannen sind sie die am dichtesten bevölkerten Regionen der Tropen.4) 

Die Bewohner dieser Klimazone bauen eine recht große Vielfalt verschiedener Nutzpflanzen auf kleinen Feldern in traditioneller Landwechselwirtschaft, die zumeist als Hackbau ohne maschinelle oder tierische Hilfe betrieben wird, an.4) In Afrika herrscht vor allem sesshafter oder halbsesshafter (= halbnomadischer) Agropastoralismus vor, bei dem neben dem Feldanbau von Gerste, Weizen und Hirse als Wintergetreide auch Nutztiere wie Rinder, Ziegen oder Wasserbüffel auf Naturweiden gehalten werden. Insgesamt leben noch zwischen 160 und 460 Millionen Menschen von überlieferten Formen sesshafter oder halbnomadischer Tier- und Pflanzenproduktion in Trockensavannen und -wäldern.5)

 

Dornsavannen sind ebenfalls ganzjährig warm mit Mitteltemperaturen, die in der Regel zwischen 21° C und 28° C liegen. Sie sind gekennzeichnet durch eine sehr kurze Regenzeit mit mäßig bis sehr hohen Niederschlägen und kurzen Übergängen zu einer langen Trockenzeit von 8 bis 10 Monaten. Die jährliche Wachstumsperiode beträgt rund 180 Tage, so dass die potentiell natürliche Vegetation bereits die für Trockenregionen typischen Lücken aufweist und überwiegend aus Dornsträuchern und wasserspeichernden Sukkulenten besteht. Bei Dornsavannen handelt es sich um niedrig grasbewachsenes Offenland oder weitstämmigen Dornwald, wobei die "Waldpflanzen" hier nur in Ausnahmefällen Bäume sind.1)  

Dornsavannen liegen zwischen den Vegetationszonen Wüste und Halbwüste auf der einen und Trockensavanne und Feuchtsavanne auf der anderen Seite und sind auf allen Kontinenten außer Europa und Antarktika verbreitet. Zusammen mit Kakteenwüsten, die wir aber als heiße Wüstenvegetation den Subtropen zugeordnet haben, machen die Flächen der Dornsavannen ca. 5% der Landfläche der Erde aus.6)

In der Dornsavanne überleben nur wasserspeichernde Pflanzen, wie die namensgebenden Dornsträucher. Der Boden ist sandig oder steinig und es gibt keine geschlossene Grasdecke wie in der Feuchtsavanne. Viele Tiere sind nacht- oder dämmerungsaktiv, um den Flüssigkeitsverlust am Tag so gering wie möglich zu halten.6)

Auch heute leben in den Dornsavannen noch indigene Völker, die traditionell wirtschaften und sich überwiegend vom Jagen, Sammeln und Fischen ernähren.7)

 

Leider geht auch hier die Anzahl der Menschen zurück, die die traditionellen Methoden der Lebensmittelproduktion noch aktiv ausüben und vollständig von und mit der Natur im Einklang leben können. Das ursprüngliche, von Generation zu Generation weitergegebene Wissen geht somit nach und nach verloren.

sh

In unserem nächsten Beitrag geben wir einen Überblick über die verschiedenen Lebensmittelgruppen:

 

 

 


Quellenverzeichnis:

1) Vgl. Wikipedia, 2024: Tropen, dem Internet entnommen am 30.03.2024, https://de.wikipedia.org/wiki/Tropen

2) Vgl. Wikipedia, 2024: Tropischer Regenwald, dem Internet entnommen am 30.03.2024, https://de.wikipedia.org/wiki/Tropischer_Regenwald

3) Vgl. Wikipedia, 2024: Feuchtsavanne, dem Internet entnommen am 30.03.2024, https://de.wikipedia.org/wiki/Feuchtsavanne

4) Vgl. Wikipedia, 2024: Trockensavanne, dem Internet entnommen am 30.03.2024, https://de.wikipedia.org/wiki/Trockensavanne

5) Vgl. Wikipedia, 2024: Agropastoralismus, dem Internet entnommen am 30.03.2024, https://de.wikipedia.org/wiki/Agropastoralismus

6) Vgl. Wikipedia, 2024: Dornstrauchsavanne, dem Internet entnommen am 30.03.2024, https://de.wikipedia.org/wiki/Dornstrauchsavanne

7) Vgl. Wikipedia, 2024: Gran Chaco, dem Internet entnommen am 30.03.2024, https://de.wikipedia.org/wiki/Gran_Chaco