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Subpolare Zone

Kiefern
Foto: sh / traditura

Die subpolare Zone bildet, formal gesehen, den Übergang zwischen der Polarzone und der kaltgemäßigten Klimazone. Wir berücksichtigen in dieser Kategorie die Regionen mit dem Landschaftstyp Tundra, die aufgrund der klimatischen Bedingungen nahezu in allen Hochgebieten oberhalb der Waldgrenze vorkommen, zählen aber die kaltgemäßigte Zone der borealen Nadelwälder ebenfalls hierzu.

 

Tundren sind offene, baumlose Landflächen, deren Temperaturen nur ca. 30 bis 90 Tage im Jahr über dem Gefrierpunkt liegen, so dass gerade einmal Gräser, Moose, Flechten, Kräuter und Zwergsträucher sowie Heiden wachsen. Aufgrund der sehr kurzen Vegetationsperiode tritt die Blütezeit vieler Pflanzen, die anderswo zu unterschiedlichen Zeiten stattfinden kann, in den Tundren gleichzeitig ein. Acht bis elf Monate liegt in den polaren Tundren Schnee, der wärmste Monat erreicht Temperaturen zwischen -6° C und 6° C im Maximum.1)

Die Fauna ist geprägt von Säugetieren wie Rentier, Tundrawolf und Schneehase sowie typischen Tundravögeln wie Enten, Falken, Gänsen, Schnee-Eule, Schneehuhn, Tundraschwan und vielen mehr. In den Tundren der Südhalbkugel sind Vegetation und Fauna deutlich artenärmer als in den nördlichen.1) 

Heutzutage, also zu Beginn des 3. Jahrtausends, sind noch über 60% der Tundren unbesiedelt und in einem weitgehend unbeeinflussten, natürlichen Zustand. Rund 20% sind noch als naturnah einzustufen und nur gering vom Menschen beeinflusst.1) 

In den naturnahen Tundren leben auch heute noch indigene Völker. Als traditionell nomadische Rentierhalter, Fischer und Jäger spielt gerade die Fleischerzeugung für manche von ihnen auch heute noch eine wichtige Rolle bei der Sicherung ihres Lebensunterhaltes und der Befriedigung ihrer Grundbedürfnisse.2) 

 

Der boreale Nadelwald ist eine ausschließlich auf der Nordhalbkugel der Erde anzutreffende Vegetationszone und wird auch als Taiga oder kaltgemäßigte Zone bezeichnet. Die Gesamtfläche umfasst knapp 20 Millionen Quadratkilometer oder rund 13% des Festlandes der Erde.3a) Die Fauna dieser Wälder ist geprägt von Elchen, Hirschen, Bären, Wölfen, Füchsen, Schneehasen und einigen Vogelarten.

Die Vegetationsperiode dauert ca. 90 - 180 Tage. Im kältesten Monat sinken die Durchschnittstemperaturen unter 0° C mit einem Minimum von unter -40° C. Der wärmste Monat liegt im Mittel bei 5° C bis 20° C, wobei die Temperatur im Sommer auch auf über 30° C ansteigen kann.4)

In den naturnahen Gebieten leben auch heute noch indigene Völker, die nicht gänzlich eine industriell geprägte Kultur übernommen haben. Neben Jagen, Fischen und Sammeln spielt auch bei ihnen das Rentier eine entscheidende Rolle, jedoch mit wesentlich kleineren Herden im Vergleich zu den Bewohnern der Tundra.4) Mit nur ca. 5 Einwohnern pro Quadratkilometer sind die borealen Waldgebiete sehr dünn besiedelt.3b)

 

Wir hoffen, in den subpolaren Regionen auf offene und auskunftsfreudige Menschen zu treffen, die uns an ihren traditionellen Methoden der Lebensmittelproduktion teilhaben lassen.

sh

Weiter geht es mit den Grundlagen in unserem nächsten Beitrag:

 

 

 


Quellenangaben:

1) Vgl. Wikipedia, 2024: Tundra, dem Internet entnommen am 29.03.2024, https://de.wikipedia.org/wiki/Tundra

2) Vgl. Wikipedia, 2024: Nenzen, dem Internet entnommen am 29.03.2024, https://de.wikipedia.org/wiki/Nenzen

3) Vgl. Schultz, J., 2016: Die Ökozonen der Erde, 5. Auflage, a) Seite 115, b) Seite 132, Eugen Ulmer KG, Stuttgart, ISBN 978-3-8252-4628-0

4) Vgl. Wikipedia, 2024: Borealer Nadelwald, dem Internet entnommen am 29.03.2024, https://de.wikipedia.org/wiki/Borealer_Nadelwald