Sprache auswählen

Wasser

3 Gläser mit Wasser
Foto: sh / traditura

Wasser ist die Grundlage allen irdischen Lebens. Ob als Trinkwasser, Energiequelle, Transportmedium, Rohstoff oder als Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren in Bächen, Flüssen, Seen, Feuchtgebieten oder Meeren - Wasser ist eine wichtige, wenn nicht sogar die wichtigste Ressource unserer Erde.

Genau wie Energie wird Wasser nicht verbraucht oder vernichtet. Es unterliegt einem dauernden Kreislauf aus Niederschlag, Abfluss und Verdunstung - und seine Gesamtmenge auf der Erde ist immer gleich.1) 

Aber: Bei den ca. 1,4 Milliarden Kubikkilometern der weltweiten Wasservorräte handelt es sich größtenteils um Salzwasser. Nur etwa 2,5% davon sind Süßwasser, wovon wiederum mehr als zwei Drittel als Eis an den Polen, Gletschern oder in Permafrostböden gebunden und somit nicht direkt für uns verfügbar sind. Relativ leicht für den Menschen zugänglich sind nur ca. 0,3% des Süßwassers.2) Dieses Trinkwasser wird als Naturprodukt zu 70% aus Grund- oder Quellwasser gewonnen. 13% werden aus See- und Talsperren sowie Flusswasser direkt genutzt, oder es existiert als eine dem Grundwasser ähnliche Mischform wie z. B. Oberflächenwasser, das durch eine Bodenpassage oder Uferfiltration gewonnen wird.3)

Neben der zum Teil aufwändigen Förderung sind etwaige Verschmutzungen problematisch. Wenn z. B. Krankheitserreger, Fremdkörper oder sonstige Einträge (wie Pestizide oder Industriegifte) das zur Verfügung stehende Süßwasser verunreinigen, ist es für Menschen und Tiere ohne Vorbehandlung nicht als Trinkwasser geeignet. Auch die weltweite Verteilung des nutzbaren Süßwassers bereitet Schwierigkeiten. Fällt zu wenig Niederschlag in einer bestimmten Zeitspanne in einer Region, wird die Pflanzenernte ohne weitere Bewässerungsmaßnahmen durch Dürre gefährdet. Fällt zu viel Regen, können Bodenschichten weggeschwemmt werden, so dass das Pflanzenwachstum z. B. durch fehlenden Wurzelhalt, Nährstoffmangel oder (Feuchte-)Fäulnis ebenfalls beeinträchtigt ist. Solche regionalen Unterschiede in der Wasserverfügbarkeit entstehen durch eine ungleiche Verteilung von Niederschlag, Abfluss und Verdunstung, aber auch durch zu hohen Wasserverbrauch oder Verschmutzung durch den Menschen.

Kommen wir also noch mal auf die oben schon erwähnte und stark vereinfachte Wasserhaushaltsgleichung zurück. Für kurzfristige Betrachtungen muss diese nämlich um die Speicheränderung durch Rücklage (z. B. in Seen, Staudämmen, Gletschern, etc.) und Aufbrauch (z. B. Wassernutzung durch Landwirtschaft, Industrie, Haushalte, etc.) ergänzt werden:

Niederschlag = Abfluss + Verdunstung + (Rücklage - Aufbrauch) 4)

Den größten "Aufbraucher" stellt mit ca. 70% der weltweit rund 4.000 Kubikkilometer entnommenen Frischwassermenge pro Jahr die Landwirtschaft dar. Und Regenwasser (= weitere ca. 6.400 Kubikkilometer), das direkt über den Feldern abregnet, ist hierin noch nicht enthalten. 20% werden weltweit durchschnittlich in der Industrie und 10% auf kommunaler Ebene verbraucht.2)

Doch auch bei der Wasserentnahme bestehen große regionale Unterschiede. In Westeuropa liegt der Anteil der Industrie z. B. schon bei mehr als 70%, so dass dort für den Agrarsektor nur ein entsprechend geringerer Anteil entnommen wird.2) Und da Wasser grundsätzlich nicht ver-, sondern nur ge-braucht wird, steht dieses dem Wasserkreislauf nach der Nutzung weiterhin, aber in veränderter (= meist verschlechterter) Qualität zur Verfügung.5) Es kann dann nicht mehr - oder nur nach aufwändigen und kostenintensiven Aufbereitungsmaßnahmen - als Trinkwasser oder für die Produktion von Lebensmitteln verwendet werden.

 

Bei unserer Suche nach traditionellen Methoden der Lebensmittelproduktion werden wir die regionalen Besonderheiten auch bezogen auf das potenziell natürlich zur Verfügung stehende Wasser berücksichtigen. Wir sind gespannt, welche ursprünglichen Lösungen vor Ort für die Süß- bzw. Trinkwassergewinnung, den Transport und die Bevorratung zur Erzeugung von Lebensmitteln heute noch angewandt werden. 

sh

In unserem nächsten Beitrag geht es weiter mit einem pflanzlichen Lebensmittel, dem Getreide.

 

 


Quellenangaben:

1) Wikipedia, 2024: Wasser, dem Internet entnommen am 10.04.2024, https://de.wikipedia.org/wiki/Wasser

2) bpb Bundeszentrale für politische Bildung, 2017: Wasserverbrauch, dem Internet entnommen am 11.04.2024, https://www.bpb.de/kurz-knapp/zahlen-und-fakten/globalisierung/52730/wasserverbrauch

3) Umwelt Bundesamt, 2019: Trinkwasser, dem Internet entnommen am 10.04.2024, https://www.umweltbundesamt.de/themen/wasser/trinkwasser

4) Spektrum.de, 2024: Wasserhaushaltsgleichung, dem Internet entnommen am 11.04.2024, https://www.spektrum.de/lexikon/geographie/wasserhaushaltsgleichung/8883

5) Wikipedia, 2024: Wasserverbrauch, dem Internet entnommen am 11.04.2024, https://de.wikipedia.org/wiki/Wasserverbrauch